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Ein numismatischer Krimi in Gold:

Wie die "Vreneli" zur Münz-Legende wurde

Zu jung. Zu individuell. Zu schwärmerisch. Das Urteil der Jury war eindeutig. Allerdings ging es bei dieser vernichtenden Kritik nicht um den nächsten Superstar in einer Casting-Show im Jahr 2022, sondern um die numismatische Repräsentantin für die Schweiz im Mai 1895. Bereits zwölf Jahre zuvor gab es erstmals eine eidgenössische Goldmünze mit einer weiblichen Personifikation der Schweiz, doch die „Helvetia“ benötige nach Einschätzung der Regierung in Bern ein Facelift.   

Das, was der Neuenburger Medailleur Fritz Ulisse Landry dem Preisgericht vorlag, war dann aber doch offenbar eine Nummer zu gewagt. Landry hatte eine junge Frau modelliert, die liebevoll „Vreneli“ genannt wurde. Die individuelle Gestaltung des Kopfes einer jungen Frau sollte seine Idee der Freiheit darstellen. Doch bei der Fachjury entstand nicht unbedingt Liebe auf den ersten Blick. Sie forderten Landry auf, die Gesichtszüge der „Helvetia 2.0“ reifer und mütterlicher zu gestalten. Und die Gebirgskulisse im Hintergrund sollte unauffälliger werden.

Die Locke muss weg

Gesagt, getan - Fritz Ulisse Landry legte einen neuen Entwurf vor, er verpasste der jungen Frau etwas reifere Gesichtszüge und bändigte ihre Haare durch einen Zopf. Diese Darstellung entsprach offenbar in höherem Maße den Vorstellungen der Jury, die den neuen Entwurf dem Bundesrat zur Ausführung empfahl. Allerdings musste Landry zwei Jahre später nochmals Hand anlegen: Ein besorgter Magistrat nahm Anstoß an den ersten Probeprägungen, auf denen eine Stirnlocke „dem Frauenzimmer ein frivoles Aussehen“ gäbe. Die Würde der Eidgenossenschaft sei in Gefahr, so die zeitgenössische Einschätzung. Also wurde kurzerhand die Locke entfernt - und der Weg war endlich frei für die Helvetia auf dem Weg zu einer numismatischen Legende.

Heutzutage ist die Helvetia aus dem Sortiment eines jeden gut sortierten Edelmetall- oder Münzenhändlers nicht mehr wegzudenken. Mit einem Rohgewicht von 6,452 Gramm bei einer Feinheit von 90 Prozent und einem Feingewicht von 5,807 Gramm zählt die Nachfolgerin der "Helvetia“, die von 1883 bis 1896 geprägt wurde, zu den bekanntesten Goldmünzen der Welt - und zu den mistgeprägten: Die Neugestaltung der "Vreneli" (der Name ist eine Verniedlichung von "Verena") wurde von 1897 bis 1949 in einer Gesamtauflage von rund 58 Millionen Stück hergestellt. Die Auflagen variieren zwischen 50.000 Stück (1926) und 20 Millionen Stück (1935). Daneben gibt es noch Varianten zu 10 Franken, die allerdings nur von 1911 bis 1922 geprägt wurden, und 100 Franken, die wegen ihrer Auflage von nur 5.000 Stück im Prägejahr 1925 extrem selten und wertvoll sind.

Kurantmünzen erleichtern den internationalen Handel

Die Vreneli ist bis heute eine der beliebtesten und meistverkauften Goldmünzen der Welt, weil sie sowohl Sammler als auch Anleger gleichermaßen anspricht. Sie zählt zu den so genannten „Kurantmünzen“. Hierbei handelt es sich um historische Handelsmünzen, die teilweise oder komplett durch ihren Edelmetallgehalt gedeckt sind. Sie wurden eingeführt, um den grenzüberschreitenden Handel zu erleichtern. So haben sich bereits Mitte des 19. Jahrhunderts mehrere europäische Staaten zur „Lateinischen Münzunion“ zusammengetan. Sie legten gemeinsame Gewichte und Feinheiten für ihre Münzen in Gold und Silber fest und sorgten dafür, dass französische Francs, die italienische Lira oder der Schweizer Franken auch außerhalb des Ausgabelandes akzeptiert werden. Und die Schweiz war als Gründungsmitglied der LMU mit von der Partie.   

Dank der stark variierenden Auflagezahlen ist die Vreneli eine Münze für jedes Budget. Während Exemplare des Jahres 1935 Uhr mit einem äußerst geringen Aufschlag auf den Goldpreis bei jedem Edelmetallhändler erhältlich sind, werden für einzelne Jahrgänge deutlich höhere Preise gezahlt. Bei Investoren ist die Vreneli in Gold äußerst beliebt, weil sie zu den preiswertesten Münzen in der Preisklasse im dreistelligen Bereich zählt. Denn die Prägekosten fallen heutzutage nicht mehr an, sie wurden bereits in vergangenen Zeiten bezahlt. Zudem ist die Lagerung der Münzen äußerst unkompliziert möglich, viele Investoren verstauen sie in Kisten oder Säcken.   

Übrigens konnten die Schweizer vor über hundert Jahren die Kritik, die ihre politische Führung an der Vreneli auszusetzen hatte, nicht nachvollziehen. Während die Bundesräte der Meinung waren, dass ein junges Mädchen nicht die Botschafterin der Eidgenossenschaft sein dürfte, schlossen die Schweizer „ihre“ Vreneli sofort ins Herz und heutzutage besitzt wohl fast jeder Haushalt in der Schweiz mindestens eine historische Goldmünze, egal ob als eiserne Reserve oder als Geschenk zu einem besonderen Anlass. 


Passgenaues Zubehör für die perfekte Vreneli-Sammlung

Um den goldenen Schätzen einen bestmöglichen Schutz zu bieten und besser erhaltene oder seltene Exemplare einen angemessenen Rahmen zu geben, bietet Leuchtturm eine spezielle Münzkassette an. Das Zubehör weist 28 Fächer auf, die von Sammlern und Anlegern individuell mit Vrenelis bestückt werden können. So ist es möglich, eine optisch ansprechende Vreneli-Sammlung mit numismatischem Anspruch aufzubauen oder alternativ den goldenen Vermögensschutz als eiserne Reserve für Krisenzeiten gebündelt aufzubewahren und vor Beschädigungen zu schützen.


Münzkassette Vreneli

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Die Münzkassette für 28 Vreneli-Goldmünzen finden Sie hier im LEUCHTTURM-Onlineshop.

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