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Erstprägung der Euro-Münzen aus Kroatien:

Erste Fotos vom numismatischen Nachwuchs in der Eurozone

Am 1. Januar 2023 bekommt die Euro-Zone mit Kroatien erneut Zuwachs und wächst auf 20 Nationen an. Der eigentliche Geburtstag der Euro-Münzen aus dem Balkanstaat hat bereits am 18. Juli 2022 stattgefunden. An diesem Tag hat die kroatische Münzprägeanstalt zusammen mit der kroatischen Nationalbank offiziell mit der Produktion der Euro-Münzen begonnen.

Nur wenige Tage zuvor hatte der Rat der Europäischen Union den Beschluss über die Einführung des Euro durch Kroatien am 1. Januar 2023 gefasst und einen festen Umrechnungskurs zwischen dem Euro und der Kuna in Höhe von 7,53450 Kuna für 1 Euro festgelegt.

Für Kroatien ist die Einführung des Euro eine Zeitenwende - dies machte auch die Politprominenz deutlich, die sich zur offiziellen Erstprägung der kroatischen Euros in der Münzprägestätte in Zagreb eingefunden hatte: Der Premierminister der Republik Kroatien, Andrej Plenković, war mit dem Gouverneur der kroatischen Nationalbank, Boris Vujčić, gekommen und ließ sich von Damir Bolta, dem Vorstandsvorsitzenden der kroatischen Münzanstalt, die Prägemaschinen zeigen und die einzelnen Schritte der Münzproduktion erklären.

18. Juli 2022: Start der ersten Münzprägungen

Die Produktion der Euromünzen aus Kroatien hat rund fünf Monate vor der eigentlichen Einführung begonnen, damit die Banken diese rechtzeitig an den Handel verleiten können - analog zum „Frontloading“, das auch in Deutschland etwa ein halbes Jahr vor der eigentlichen Euro-Einführung begann. Laut der Kroatischen Zentralbank ist sichergestellt, dass die Bürger vom ersten Tag der Euro-Einführung an problemlos mit Münzen bezahlen können.

Die Zahlen der Kroatischen Nationalbank machen deutlich, wie groß die logistische Herausforderung der Produktion der neuen Münzen sein wird: Das Gesamtgewicht der kroatischen Euros wird etwa 3.700 Tonnen umfassen - so viel wiegen im Vergleich etwa 94 Verkehrsflugzeuge der Croatia Airlines. 

Bedeutung der kroatischen Münze

Premierminister Andrej Plenković lobte bei der Erstprägung der kroatischen Euromünzen die Anstrengungen der Prägestätte in Zagreb: „Die kroatische Münze wurde 1993 als kroatisches Währungsinstitut gegründet und war eine der wichtigsten Säulen beim Aufbau der nationalen Identität. Heute, fast 30 Jahre nach ihrer Gründung, wird die kroatische Münze kroatische Euro-Münzen prägen und damit - neben der Förderung kroatischer Symbole in ganz Europa - an dem historischen Prozess teilnehmen, durch den Kroatien in den Klub der am weitesten entwickelten Mitgliedstaaten der Europäischen Union aufgenommen wird, was unseren Bürgern und unserer Wirtschaft zugute kommt."

Die Motive

Seit dem 18. Juli sind nun auch die Motive der kroatischen Euro-Münzen erstmals originalgetreu zu sehen, nachdem bislang nur Computeranimationen existierten:

Auf der 2-Euro-Münze ist eine Karte Kroatiens zu sehen. Außerdem wurden die Worte „O LIJEPA O DRAGA O SLATKA SLOBODO" (dt. Oh schöne, oh liebe, oh süße Freiheit) aus der „Dubravka", der Hymne an die Freiheit von Ivan Gundulic aus Dubrovnik im 17. Jahrhundert, für die Randinschrift gewählt.

Die 1-Euro-Münze zeigt das Motiv eines „Kuna“ (Marder) mit einem Schachbrett im Hintergrund. Die ursprüngliche Gestaltung wurde zurückgezogen und musste überarbeitet werden.

Die 50-, 20- und 10-Cent-Münzen zeigen den kroatischen Erfinder Nikola Tesla.

Die Kleinmünzen zu 5, 2 und 1 Cent zeigen ein Bild der glagolitischen Schrift. Die Buchstaben ergeben zusammengesetzt „HR" - den Landesnamen „HRVATSKA REPUBLIKA“.

Aus Kuna wird Euro

Mit der Einführung des Euro in Kroatien ist das Ende der bisherigen nationalen Währung besiegelt. Die „kuna“ war seit 1994 im Umlauf. Der Begriff „kuna“ wird nicht nur für die kroatische Währung genutzt, sondern auch in der Tierwelt für den Marder. Diese Doppeldeutigkeit geht zurück auf die Nutzung von Marderfellen als Zahlungsmittel im Mittelalter. Eine Kuna entspricht 100 Lipa (übersetzt „Linde“). Bei deutschen Sammlern war Kroatien vor allem deshalb bekannt, weil die kroatischen Banknoten sehr stark an die DM-Scheine der vierten und letzten Serie vor der Euro-Einführung erinnern.

Kroatien zählt mit einer Fläche von rund 56.000 Quadratkilometern und knapp 4 Millionen Einwohnern zu den mittelgroßen Euro-Staaten - das Land hat mehr Einwohner als Litauen, Lettland und Estland sowie Slowenien, aber weniger Einwohner als Irland, die Slowakei und Finnland. Die Prägezahlen für Kroatien als Mitglied der Euro-Zone sind bislang nicht bekannt, eine Orientierung bietet aber das bisherige Prägevolumen für die Kuna-Münzen - so wurden zwischen 2006 und 2022 pro Jahrgang jeweils 2 Millionen Exemplare der Ein-Kuna-Münzen hergestellt.



Fotos: HRVATSKA NARODNA BANKA / Croatian National Bank





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